MoneyLetter November 2023

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Wenn NICHTSTUN am BESTEN ist (Teil 1 von 2)

Schaut man sich derzeit Artikel und Headlines bezüglich der Immobilienbranche an, könnten diese durchaus zu unguten Gefühlen – vor allem bei Immobilienbesitzern – führen:

Medienlärm Immobilien

Schieben wir den „Medienlärm“ beiseite und schauen auf die Fakten (Häuserpreisindex), so sind die Immobilienpreise laut Statistischem Bundesamt bis zum 2. Quartal 2023 binnen eines Jahres um durchschnittlich 9,9 Prozent gesunken.

Wären Immobilien Aktien, würden sich jetzt die Stimmen derer mehren, die Anlegern dazu raten würden, den Aktienmarkt zu verlassen und nicht wenige würden Folge leisten.

Wie aber reagieren Immobilienbesitzer auf die negativen Nachrichten und dem 10prozentigen Einbruch? Verkaufen sie nun vermehrt ihre Immobilien? Wohl kaum!

Schließlich gelten diese im Vergleich zu Aktien bei einem Großteil der Bürger als wertstabil und krisensicher (Betongold). Auch auf emotionaler Ebene (das eigene Heim) gehört die Immobilie zu des Deutschen liebstes Kind. Viele sehen ihre Immobilie als Lebensbegleitung, zumal die oftmals notwendigen Bankkredite meist auf lange Laufzeiten ausgelegt sind.

Dass diese auch Schwankungen unterliegen und neben positiven auch negative Begleiterscheinungen (z. B. hohe Erwerbskosten, hoher Kapitaleinsatz, unflexibel) mit sich bringen, lassen wir in diesem Kontext bewusst außer Acht.

Ja, Aktien sind im direkten Vergleich mit Immobilien deutlich volatiler. Aber eben auch deutlich lukrativer, wenn es um den Kapitalaufbau geht. Laut Statista* sind die Durchschnittspreise von Eigentumswohnungen zwischen 1990 und 2022 im Schnitt pro Jahr um 3,2% gestiegen, die von Reihenhäusern um 3,1%. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat seinen Anlegern im gleichen Zeitraum eine Durchschnittsrendite von 6,4% beschert. Daraus lässt sich folgendes Zahlenspiel ableiten:

Hätte man 1990 umgerechnet 50.000 Euro (97.791 DM) in eine Eigentumswohnung investiert, wäre diese 2022 rund 137.000 Euro wert. Ein Reihenhaus hätte nach 32 Jahren aus 100.000 Euro rund 265.000 Euro gemacht, der DAX gar 728.000 Euro und somit das 2,7fache.

Jede Kapitalanlage hat ihre Vor- und Nachteile und höhere Renditen sind immer Ausdruck eines höheren Risikos. Für eine erfolgreiche Kapitalanlage ist es notwendig, – am besten in Verbindung mit einem individuellen Finanzplan – das richtige Verhältnis zwischen Risiko und Rendite zu finden. Mit schwankungsfreien oder Garantieprodukten ist effektiver Kapitalaufbau von vornherein ausgeschlossen! Also geht es darum, trotz aller Schwankungen die Risiken möglichst gering zu halten. Dies geht bei Aktien in erster Linie über breite Streuung (Fondsidee) und eine lange Laufzeit.

An der Stelle kommen wieder die Immobilienbesitzer ins Spiel. Gerade wenn die Nachrichtenlage – mal wieder – äußerst negativ ist und die Börsenkurse nach unten drehen, sollte der Aktionär seine Aktienanlage wie eine Immobilie sehen: Mit gutem Gefühl als langfristiges Investment, bei dem auch in Krisenzeiten NICHTSTUN am BESTEN ist.

*Mieten und Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland im Vergleich der Jahre 1990 und 2022

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