Zeitung MoneyLetter Mai 2024

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Garantieprodukte schaden meist mehr als sie nutzen!

Von den guten Renditen der Börsen profitieren, ganz ohne die Angst eines Kapitalverlustes! Wie klingt das? Zu schön um wahr zu sein? Ein großer deutscher Versicherungskonzern bietet genau ein solches Finanzprodukt an. Ein „Vorsorgekonzept“, bei dem Anleger in Aktienindizes wie dem EURO STOXX 50 oder dem S&P 500 investieren, Kapitalverluste durch Börseneinbrüche jedoch ausgeschlossen sind.

Passend zum Produkt gibt es ein zweiseitiges Informationsblatt, auf das wir nun auszugsweise – inklusive möglicher Gedanken eines potentiellen Anlegers – eingehen werden:

Auszug aus Informationsblatt
Auszug aus Informationsblatt 2

Zumindest zwei skeptische Fragen sind bei einem solchen Produkt angebracht:

May Money - Skeptische Fragen

Unter der Überschrift „FUNKTIONSWEISE“ wird eine Produktbeschreibung geliefert:

Beschreibung Funktionsweise

Sich das durchlesen zu wollen ist die eine Seite, es aber auch zu verstehen, ein ganz andere.

In der Beschreibung sind die folgenden zwei Absätze interessant:

Auszüge aus Produktbeschreibung

Zu 1:

Die Wertentwicklung dieses Versicherungsproduktes wird ganz sicher geringer ausfallen und zwar deutlich! Dafür sorgt zum einen das vermeintliche Absicherungskonzept mit den Cap´s und zum anderen die recht üppigen Kosten eines solchen Provisionsvertrags. Dazu eine Übersicht:

  • Abschluss- und Vertriebskosten = 2,5% (diese erhält üblicherweise der Berater)
  • Verwaltungskosten = 2% bei Einmalanlage / 4,5% bei einer monatlichen Sparrate
  • Verwaltung des Vertragsguthaben = 0,6% (pro Jahr)

 

Zu 2:

Die Finanzindustrie weiß um das Bedürfnis vieler Deutscher nach Sicherheit (in dem Fall: keine Kapitalverluste) und nutzt das mit solchen Produkten aus. Für die Produktanbieter sowie die Beraterschaft ein gutes Geschäft, nicht jedoch für die Kunden.

 

Fazit:

Ein gutes Finanzprodukt sollte immer einfach und somit verständlich sein. Dieses „Vorsorgekonzept“ ist genau das Gegenteil. Garantien kosten immer Geld (Rendite), machen das Produkt meist unrentabel. Wer sein Geld in Aktien investiert, sollte nicht auf Garantien, sondern auf Sicherheit setzen. Bei einer Garantie gibt es immer einen Garantiegeber (z. B. Bank / Versicherung), der die Garantiebedingungen möglichst zu seinen Gunsten auslegt. Alternativ kann jeder Anleger selbst und ohne Zusatzkosten für seine „Geldsicherheit“ sorgen. Dazu gehört bei Aktien eine möglichst breite (globale) Streuung sowie ein möglichst langer Anlagehorizont. Wie wichtig dieser ist, zeigt das folgende Chart:

Grafik: Märkte sind effizient

Es zeigt den S&P 500, welcher auch im „Vorsorgekonzept“ zum Einsatz kommt. Die grünen Balken waren positive Jahre, die roten entsprechend die Negativen. Von 1970 bis 2023 gab es 11 negative Jahre und 43 positive Jahre, was natürlich auch der Versicherungskonzern weiß. Entsprechend wenig Risiko geht er mit seinem Garantieprodukt ein, bei gleichzeitig gutem Verdienst. Mit den richtigen Finanzbasics und einer guten Anlagestrategie braucht es in aller Regel keine Garantieprodukte. Daher lieber Finger weg!

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