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Wie man schwarzen Schwänen aus dem Weg geht
Die Angst vor Verlusten ist eine bedeutende Hürde bei der Vermögensanlage. Wer in Aktien investiert, muss mit Verlusten rechnen. Zu Finanzrisiken existieren unterschiedliche Vorstellungen, unter anderem die von „schwarzen Schwänen“ (Englisch: Black Swan Events). Bekannt wurde der Begriff durch das Buch von Nassim Nicholas Taleb aus dem Jahr 2007, der damit unvorhersehbare Ereignisse beschrieb, die erhebliche Auswirkungen haben und dadurch auch den Aktienmarkt betreffen. Die Silicon Valley Bank kann dazu als Beispiel dienen: Im Jahr 2023 fiel der Aktienkurs der Bank in weniger als einem Monat von 284 US-Dollar auf 90 Cent. Ein Aktionär der Bank hätte in diesem Zusammenhang vielleicht von einem schwarzen Schwan gesprochen, da die Pleite der Bank für ihn nicht vorhersehbar war. Ein weiteres Beispiel und weitaus folgenschwerer war die Corona-Krise. Auch die Medien berichten gerne von schwarzen Schwänen, wie die folgenden Headlines zeigen:

Um Aufmerksamkeit zu generieren, sind die „Schwan-Headlines“ in Verbindung mit Aktien zumeist reißerisch und negativ. Dass die Börsen immer wieder mal heftig nach unten rauschen ist – wenn auch für viele nicht angenehm – normal. Gegen null gingen sie jedoch nie und haben sich immer wieder erholt. Trotzdem kann ein heftiger Kursrückgang bei manchen Anlegern einer Katastrophe gleichkommen. Zum Beispiel, wenn diese kurz vor den arbeitsfreien Jahren stehen und dann auf jeden Euro, den sie gespart haben, angewiesen sind. Daher kann es sinnvoll sein, weniger in Aktien und mehr in Anleihen zu investieren, wenn der Ruhestand naht. Generell geht es darum, Risiken sinnvoll zu steuern. Dabei ist breite Streuung (Diversifizierung) eine der besten Möglichkeiten, um sich vor „schwarzen Schwänen“ zu schützen. Tatsächlich hat diese Strategie zahlreiche Marktabschwünge abgefedert und Anlegern geholfen, Kurs zu halten und der Versuchung zu widerstehen, zu einem ungünstigsten Zeitpunkt zu verkaufen. Disziplin ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Abschöpfung langfristiger Marktrenditen. In den vergangenen 100 Jahren hat der Aktienmarkt im Durchschnitt eine Rendite von rund 10% pro Jahr abgeworfen. Das überrascht nicht, wenn man die asymmetrische Natur von Aktienrenditen berücksichtigt: Eine Aktie kann 100% ihres Wertes verlieren, wenn ihr Kurs auf null sinkt. Doch erfolgreiche Unternehmen können Gewinne von deutlich über 100% erzielen. Ein Beispiel ist der Chip-Hersteller Nvidia, dessen Aktienkurs sich in den letzten Jahren vervielfacht hat. Diese Asymmetrie – die Tatsache, dass die Gewinner mehr gewinnen als die Verlierer verlieren können – ist einer der Gründe für eine langfristig positive Börsenentwicklung. Der Schutz vor den Auswirkungen von Katastrophen, den ein diversifiziertes Portfolio bietet, unterscheidet sich deutlich von anderen Risiken in unserem Leben. Wer in den breiten Aktienmarkt investiert, kauft einen winzigen Anteil an tausenden Unternehmen in etwa so, als würde man die mit dem Kauf eines Hauses verbundenen Risiken auf tausende Häuser in aller Welt verteilen. Wird die breite Streuung mit einem guten und verständlichen Finanzplan kombiniert, sorgt das zusätzlich für Sicherheit und ein gutes Gefühl. Dann gilt es nur noch, seinem Finanzkonzept zu vertrauen, gerade wenn es darauf ankommt.
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